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Verband & Politik | WaldwissenLesezeit 2 min.

Naturgefahren mit Holz begegnen

Die Lignum hat eine umfangreiche Dokumentation zum Thema Schutzbauten aus Holz erarbeitet. Sie widmet sich dem Einsatz von Holz gegen Erosion und Rutschungen, im Wildbachverbau und im Lawinenschutz und macht erprobte Konstruktionen und deren Anwendung einem breiteren Kreis bekannt. Ausgewiesene Fachautoren machen die Publikation zu einer wertvollen Hilfe für Planer wie auch für die forstliche Praxis.

Gunther Ratsch*

Schweizweit führen gravitative Naturgefahren wie Rutschungen, Murgänge, Hochwasser, Steinschlag und Lawinen im Durchschnitt zu jährlichen Schäden in Höhe von ca. 100 bis 300 Mio. Franken. Dazu kommen Schäden aufgrund von meteorologischen bzw. klimatologischen Naturgefahren (z. B. Hagel und Sturm) sowie tektonischen Ereignissen wie Erdbeben.

Die direkte Gefährdung durch meteorologische und gravitative Naturgefahren wird künftig infolge des Klimawandels, aber auch aufgrund des wachsenden Siedlungsgebiets und seiner immer dichteren Bebauung weiter zunehmen. Starkregenereignisse und intensivere Regenperioden, die zu lokalen Hochwassern bzw. zu Rutschungen und Erosionsphänomenen führen, sind vermehrt zu erwarten. Aber auch das häufigere Auftreten von schwer vorhersagbaren Gleitschneelawinen aufgrund von Temperaturveränderungen ist eine Folge des Klimawandels.

Integrales Risikomanagement als Grundlage der Prävention

Die Naturgefahrenprävention im Rahmen des Integralen Risikomanagements gliedert sich in raumplanerische, biologische, baulich-technische und organisatorische Massnahmen. Grundsätzlich wird als erstes versucht, auf der Basis einer Naturgefahrenbeurteilung die exponierten Räume in der Landschaft zu vermeiden oder das bestehende Risiko nicht zu erhöhen. In vielen Fällen ist dies in einem Land wie der Schweiz nicht möglich. Die Massnahmen, welche dann grossflächig zum Tragen kommen, sind die biologischen. Mehrheitlich bedeutet dies Schutzwald, aber auch ingenieurbiologische Massnahmen gehören dazu.

Sofern der Schutzwald nicht ausreicht, das Naturgefahrenrisiko in genügendem Mass zu senken, kommen baulich-technische Massnahmen zum Einsatz. Beispiele dafür sind Flussdämme, Geschiebesammler, Galerien, Steinschlagnetze und Lawinenstützverbauungen. Wo die Kostenwirksamkeit dieses Ansatzes nicht gegeben ist, werden organisatorische Massnahmen ergriffen. Diese beinhalten z. B. die Überwachung des Gefahrenprozesses in Kombination mit Sperrungen von Strassen und Evakuation von Wohngebieten, die künstliche Lawinenauslösung oder die Sprengung von Felspaketen.

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